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Die richtigen Worte finden

Das Leben des Verstorbenen Revue passieren lassen

Ist ein geliebter Mensch von uns gegangen ist es meist nicht ganz einfach, die richtigen Worte zu finden. Dabei ist es völlig Ordnung, auf professionelle Hilfe zurückzugreifen. (Bild: pixabay)

Ein zentraler Bestandteil einer Bestattung ist mit Sicherheit die Grabrede. Sie dient dazu, den Trauernden die Persönlichkeit und Leben des Verstorbenen noch einmal kurz ins Gedächtnis zu rufen.

Die Trauerrede kann während der Trauerfeier in der Aussegnungshalle oder noch in der Kirche gehalten werden, die Grabrede hingegen wird direkt am Grab gehalten. Heutzutage verlagert sich die Tradition immer mehr hin zur Trauerrede, da die Gäste dabei sitzen können und zudem zunehmend moderne Medien wie beispielsweise MP3-Player oder Kurzfilme als Unterstützung hinzugenommen werden. Daher werden am Grab selbst dann nur noch wenige kurze Worte gesprochen.

Aufbau einer Grabrede

Eine gute Grabrede sollte die Lebensstationen des Verstorbenen aufgreifen, sollte daran erinnern, was er getan und auf welche Weise er gewirkt hat. Beruf, Hobbys, Aktivitäten, Glaubensgrundsätze, Überzeugungen, Träume und erreichte Ziele: All das kann Inhalt einer Grabrede sein. Aber auch die persönliche Bedeutung des Verstorbenen für den Redner oder andere Menschen sollte zur Sprache kommen – wie hat er das Leben anderer Menschen beeinflusst und bereichert?

Wichtig ist die richtige Gewichtung. Einerseits sollte sich die Trauerrede dem Leben des Verstorbenen widmen, andererseits sollten Sie als Redner den Trauergästen Trost spenden. Der Redner sollte nicht versuchen, die eigene Betroffenheit zu verstecken. Die Trauerfeier soll Raum für gemeinsames Trauern und Gedenken geben.

Grabrede schreiben

Wer sich dazu entschlossen hat, die Grabrede selbst zu verfassen, sollte sich nicht davon entmutigen lassen, wenn es möglicherweise nicht 100-prozentig gelingt, jede Aussage, jeden Satz professionell zu formulieren. Eine liebevolle und vor allem persönlich geschriebene Grabrede hat genauso viel Wert wie eine, die perfekt ausformuliert ist. Man sollte nicht versuchen, sich an einem formalen Muster zu orientieren. Bei der Ausarbeitung dieser Rede sollte man innehalten und sich die schönsten Momente oder Gespräche mit der verstorbenen Person noch einmal in Erinnerung holen. Diese Erinnerung sollte man dann mit den verbundenen Gefühlen versuchen, in Worte zu fassen. Ein Hilfsmittel ist es auch, einen Trauerspruch als roten Faden in die Grabrede mit einzuflechten. Eine Trauerede an sich kann mehr, denn sie gibt nicht nur den übrigen Gästen der Beerdigung halt, sondern hilft bei der Trauerbewältigung.

Grabrede schreiben lassen

Für diejenigen, die es sich nicht zutrauen, die Rede selbst zu schreiben oder Schwierigkeiten bei der Formulierung haben, kann sich in der Regel professionelle Hilfe holen. Durch Gespräche mit dem Bestatter erhält man Kontakte zu Menschen, die Grabreden schreiben und diese auch halten. Oftmals besteht die Schwierigkeit darin, dass den Hinterbliebenen in dieser schweren Stunde die Stimme versagt. Dann kann es hilfreich sein, die Rede von anderen halten zu lassen. Man braucht keine Bedenken zu haben, dass die Rede unpersönlich wirkt, im Gegenteil. Trauerredner sind geschulte, für gewöhnlich sehr einfühlsame Menschen, denen es nicht schwer fällt, die richtigen Worte zu finden.

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