Die "grüne Gefahr"
Peter Unger erinnert sich
1979 bin ich im Gilchinger Gemeinderat von der SPD-Fraktion zu den im Aufbau befindlichen Grünen gewechselt. Ich war damit der erste grüne Gemeinderat in Bayern. Damals waren die Grünen für die etablierten Parteien eine Bedrohung. Als ich einen Kurs beim Bayerischen Selbstverwaltungskolleg für Gemeinderäte besucht hatte, hat ein Referent aus dem Innenministerium vor der kommenden „grünen Gefahr“ gewarnt. Ich habe mich gemeldet und gesagt, „sie ist schon da“.
Auch mit dem Parsberg Echo war es nicht einfach. Meine Pressemeldungen landeten regelmäßig im Papierkorb. Der Verlagschef Karl Hentschel kam oft an unseren Grünen-Infostand vor dem Postgebäude vorbei, wenn er die Post abgeholt hat, dabei gab es regelmäßig Dispute. Während wir die Welt retten wollten, Atomkraft abschaffen und eine Abrüstung forderten, war er der Meinung, dass wir von „Moskau“ gesteuert seien. Immerhin haben wir zusammen diskutiert, während andere Leute die Straßenseite gewechselt hatten, wenn sie einen grünen Info-Stand sahen. Heutzutage sind die Grünen regelmäßig im Parsberg Echo vertreten.
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