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„Die Gemeindeschwester mit dem Fahrrad“

Peter Metz, Pflegedienstleiter P+M Pflege

Peter Metz. (Bild: Metz)

In den letzten fünfzig Jahren hat sich die häusliche Pflege gravierend gewandelt. So war es damals üblich, dass Pflegebedürftige oft alleine von den Angehörigen gepflegt wurde. Meistens hat die Tochter oder Schwiegertochter die schwere Arbeit übernommen. Hilfsmittel wie Pflegebetten, Patientenlifter oder Inkontinenzartikel zum Einweggebrauch gab es kaum. Bestenfalls kam die kirchliche Gemeindeschwester auf dem Fahrrad vorbei und gab Ratschläge. Erst in den 70er Jahren wurden die ersten Sozialstationen gegründet. Und mit der Einführung der Pflegeversicherung 1995 haben sich überall in Deutschland auch private ambulante Pflegedienste gegründet. Heute sind die Autos mit den Aufschriften der Pflegedienste im Straßenverkehr in den Ortschaften allgegenwärtig. Ohne die Pflegedienste ist eine Versorgung zu Hause nicht mehr denkbar. Damals waren es aber auch noch nicht so viele Menschen, die Pflege brauchten und die Pflegekräfte hatten noch mehr Zeit. Der Kostendruck war nicht so stark wie heute. Allerdings war auch damals schon das Personal knapp, so dass man Krankenschwestern aus Fernost ins Land holte. Heute ist die Pflege ohne ausländische Kräfte überhaupt nicht mehr zu leisten. Wenn unsere Politiker, wie versprochen, die Pflege wirklich stärken werden, kann man auch positiv in die Zukunft blicken.

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