„Aus tiefsten Herzen: Danke!“
Axel Piper erhielt den Ehrenring der Stadt
Zum Jahresende 2018 verließ der damalige Dekan Axel Piper die Kreisstadt, in der er seit Juli 2003 gelebt und gewirkt hatte. Die evangelische Kirche hatte ihn zum Regionalbischof befördert und nach Augsburg berufen. Jetzt kam er auf einen Besuch zurück nach Weilheim. Es war freilich kein ganz privater Besuch, denn Weilheims Stadtrat hatte am 29. November 2018 beschlossen Axel Piper mit dem goldenen Ehrenring der Stadt auszuzeichnen. Die Verleihung fand im Rahmen einer Festsitzung des Stadtrates im Mai dieses Jahres im Stadttheater statt.
Bevor Axel Piper nach Weilheim kam, war er neun Jahre als Gemeindepfarrer in Lindau und anschließend fünf Jahre als Referent für Konfirmandenarbeit und Gemeindepädagogik am Regionalpädagogischen Institut in Heilsbronn tätig.
Zahlreiche Verdienste
In seiner Laudatio bescheinigte Bürgermeister Markus Loth Axel Piper, dass dieser in den 15 Jahren seiner Tätigkeit als Leiter eines der größten Dekanate in ganz Bayern und zugleich „als Pfarrer in unserer evangelischen Kirchengemeinde“ stets ein „Chef auf Augenhöhe“ gewesen sei. Der Dialog mit anderen Religionen sei Piper stets wichtig gewesen. „Gerade in Penzberg ist das Verhältnis zwischen den christlichen Kirchen und der islamischen Gemeinde auf einem guten Weg“, so Loth. Auch die „Weilheimer Tafel“ habe Piper unter dem Dach der Diakonie in der evangelischen Kirchengemeinde verwirklicht. Weiterhin engagierte er sich für „Weilheimer Menschen in Not“ und für Flüchtlinge. So wurde im Mai 2013 der „Unterstützerkreis Asyl“ gegründet. Auch der Neubau des evangelischen Gemeindehauses fiel in Pipers Amtszeit. „Dass dieses so verwirklicht werden konnte, ist zu einem nicht unerheblichen Teil Ihr Verdienst“, bescheinigte Loth. Auf zahlreiche weitere Verdienste und Engagements Pipers wies Markus Loth in seiner Rede noch hin, bevor er zum Höhepunkt, der Überreichung des Ehrenringes überging. Mit den Worten: Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau“ überreichte Loth auch einen Blumenstrauß an Sabine Piper.
Eine große Lücke hinterlassen
In Vertretung von Heinrich Bedford-Strom, dem Landesbischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, der den Termin aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrnehmen konnte, sprach die stellvertretende Dekanin Bärbel Ehrmann ein Grußwort. Piper habe „eine große Lücke weit über die Stadt Weilheim hinaus“ hinterlassen, aber er bringe „frischen Wind, Humor und einen leidenschaftlichen Geist“ nach Augsburg.
Weilheim ist nicht vergessen
Dass Piper mit Weilheim immer noch tief verbunden ist, schimmerte in seiner Dankesrede deutlich durch, etwa, wenn er von „unserem Bürgermeister Markus Loth“ sprach. Zur Auszeichnung selbst sagte er, solch ein Ehrung sei „immer wie ein bisschen Probesterben“, denn bei solchen Gelegenheiten höre man viel Gutes, was sonst nur über Tote gesagt werde. „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung“, sagte Piper, „weil Eilheim für uns zur Heimat geworden ist.“ Und auch wenn Augsburg schön sei und viel zu bieten habe, „ist Weilheim nicht vergessen“. „Aus tiefsten Herzen sage ich: Danke!“
Den Goldenen Ehrenring der Stadt hatten zuletzt folgende Personen erhalten: Stadtpfarrer Anton Lieb (1987), Hannelore Biener (1990), Dekan Ludwig Hauck (1996) und Stadtpfarrer Hans Appel (2007). Träger des Ehrenringes, der aus 18-karätigem Gold ist und das stilisierte Wappen der Stadt Weilheim trägt, dürfen gleichzeitig höchstens zehn Personen sein. Derzeit gibt es, außer Axel Piper, nur noch eine lebende Person, die den Ring trägt: Dekan Ludwig Hauck, der auch unter den Ehrengästen war.
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