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Abschied von Landrat Karl Roth

48. Schlachtschüsselessen mit Derblecken

Ein letztes Mal stellen sich die Landkreisbürgermeister zum Gruppenbild auf: V.l.: Walter Bleimaier (Inning), Wolfram Gum (Seefeld), Christel Muggenthal (Wörthsee), Rupert Monn (Berg), Marlene Greinwald (Tutzing), Rudolph Haux (Krailling), Brigitte Kössinger (Gauting), Rainer Schnitzler (Pöcking), Eva John (Starnberg), Christian Schiller (Herrsching), Bernhard Sontheim (Feldafing) und Landrat Karl Roth. (Bild: pst)

Er dauert zwar noch ein paar Monate bis er die Amtsgeschäfte im Starnberger Landratsamt abgeben wird, doch von seinen Bürgermeistern samt Vorgängern, Kreisräten, Vertretern von Behörden, Banken, Ämtern, der Kirchen und der Wirtschaft sowie der Presse hat sich Landrat Karl Roth schon einmal verabschiedet. Das traditionelle Schlachtschüsselessen stand heuer ganz im Zeichen des nahenden Endes seiner Amtszeit. Statt einer Weihnachtsfeier lädt das Landratsamt seit 48 Jahren regelmäßig zu diesem deftigen Festtagsschmaus. Dies hatte der ehemalige Landrat Rudolf Widmann eingeführt und seine Nachfolger hatten die Tradition beibehalten. Auch das Derblecken gehört dazu. Während der Landrat im Klostergasthof Andechs seinen Bürgermeistern in einer humorigen Gardinenpredigt ihre Schwächen vor Augen hielt, hatten Vertreter der lokalen Presse, des Landratsamts sowie Bürgermeister einen Sketch mit dem Titel „Das Abschiedsgeschenk“ aufgeführt. Darin drehte sich alles um ein repräsentatives Präsent für den scheidenden Landrat.

Für jeden Bürgermeister einen Krug

Von Roth gab es für jeden Bürgermeister einen Bierkrug. „Ehrenkrug – Schlachtschüsselessen 2019 – Landkreis Starnberg“ stand darauf sowie die Karikatur, die stets die Einladung geziert hatte. Eine fröhlich auf einem Schlitten bergab sausende Sau mit Mütze und Schal. Roth hatte aber noch andere – nicht ganz ernst gemeinte – Überraschungen für die Bürgermeister dabei. Der Herrschinger Christian Schiller bekam eine gefüllte Schultüte für sein Gymnasium Herrsching, Marlene Greinwald durfte ein Ortsschild mit dem begehrten Titel „Erholungsort Tutzing“ in Empfang nehmen, die Gautingerin Brigitte Kössinger hatte es auf einen Bravo-Titel geschafft, Eva John bekam Straßenkreiden, um die Starnberger Straßen zu einem „weißen Fleck in Bayern“ zu machen, ein schwarzes Blatt zeigte Wörthsee zu Silvester. Christel Muggenthal hatte mit ihrem Gemeinderat einen Verzicht auf private Feuerwerke gefordert. Und ein Fass „Wielinger Bier“ wurde Bernhard Sontheim aus Feldafing überreicht mit der Auflage es gemeinsam mit allen Bürgermeisterkollegen, die den Schlachtschüsselkrug mitbrächten, zu leeren. Wie gut, dass Rupert Monn, der als einziger ein Schampus-Glas passend für seine Millionärsgemeinde bekommen hatte, doch auch noch den begehrten Krug in Empfang nehmen durfte.

Abschied nehmen hieß es aber nicht nur für Roth. Für einige Bürgermeister geht ebenfalls die Amtszeit zu Ende. Rupert Monn aus Berg kandidiert nicht mehr, Michael Muther aus Weßling hört auf, nach zwölf Jahren tritt auch Anna Neppel aus Andechs nicht mehr an. Einst war er jüngster Bürgermeister im Landkreis, nach 30 Jahren im Amt zählt Wolfram Gum mit 64 Jahren zu den älteren Semestern und wird ebenfalls das Seefelder Rathaus verlassen.

Das Schlachtschüsselessen wird übrigens fortgeführt werden. Dafür hatte Roth gesorgt. Er hatte die Anwesenden wie in einer Bürgerversamlung über diesen Punkt abstimmen lassen. Gegenstimmen? Keine!

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