40 Jahre Bauernbühne
Wörthseer Laienspieler feiern Jubiläum
80 Premieren in 40 Jahren – auf diese Bilanz kann die Bauernbühne Wörthsee wirklich stolz sein. Und was genauso erstaunlich ist: Wenn die Laienschauspieler auftreten, dann ist das Haus – egal, wo in den vergangenen vier Jahrzehnten gespielt wurde - stets voll. Viele hunderte von Fotos sind im Laufe der Zeit entstanden, die anlässlich des 40-jährigen Jubiläums bei der Feier ausgestellt wurden. Darauf sah man nicht nur wie wandlungsfähig die Schauspieler in ihrer jeweiligen Rolle waren, sondern auch wie sich die Darsteller im Laufe der Zeit verändert haben und gealtert sind und quasi vom „jugendlichen Liebhaber“ am Anfang ihrer Karriere bis zum „grantelnden Großvater“ alles schon gespielt haben. Zwei Mitglieder der ersten Stunde Uli Wischnewski und Klaus Freymann stehen heute noch auf der Bühne. Insgesamt machen rund 40 Theaterbegeisterte mit.
Vom Vater zur Tochter
Die Bauernbühne wurde früher in einem Atemzug mit Fritz Schöpf genannt. Der stets gutgelaunte Spielleiter hatte ein Händchen bei der Auswahl der bayerischen Stücke, die beim Publikum gut ankamen, denn sie zeigten das Leben auf dem Land "wie es war und wie es ist".
2010 hat Tochter Barbar Gäch den Vorsitz des 70-jährigen über die Bauernbühne übernommen. Sie selbst ist natürlich eine eingefleischte Laienschauspielerin wie ihr Sohn Maximilian und die Tochter Franziska, die bereits mit vier Jahren auf der Bühne stand. Es gibt nämlich seit fast 40 Jahren auch eine Kindergruppe und seit rund 15 Jahren eine Jugendgruppe, die jeweils mit einem Stück im Jahr auftreten.
Souffleuse beim Blackout
Die Wörthseer Bauernbühne hatte wechselnde Spielstätten. Zum Beispiel gab es Auftritte beim „Raabe“ in Steinebach, viele Jahre lang war dann der Alte Wirt in Etterschlag das Schauspielhaus. Unvergessen die Theaterpausen, in denen traditionell Eis mit heißen Himbeeren gegessen wurde. Die nächste Station war der katholische Pfarrsaal. Heute treten die Schauspieler im neuen Augustiner am Wörthsee auf.
Jeweils im Frühling und im Herbst ist Premiere der neuen Stücke. Davor liegen wochenlange Probenzeiten, die in den Alltag der Schauspieler integriert werden müssen. Mit großer Disziplin werden Texte und Szenen einstudiert und falls doch einmal ein Blackout auftreten solle, gibt es Einflüsterhilfe von Elisabeth Bayer. Die Souffleuse ist die Schwester von Barbara Gäch und könnte sogar selbst auf die Bühne, wenn einmal ein Darsteller ausfallen sollte.
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