"Wir werden im Stich gelassen"
Anwohner der Garmischer Autobahn fordern endlich Lärmschutz, denn seit der Freigabe des Luise-Kiesselbach-Tunnels haben sich die Belastungen nach ihrer Beobachtung nochmals erhöht ("Seit Jahren vertröstet" im Sendlinger Anzeiger vom 12. Juli). Dorothea Bauer teilt diese:
"Vielen Dank für Ihren Bericht. Ich kann Frau Amrein und Frau Keller nur zustimmen. Seit beinahe 50 Jahren wohne ich an der A 95 Richtung Garmisch. Nach der Beendigung der Großbaustelle und der Öffnung des Luise-Kiesselbach-Tunnels haben der Verkehr und der Lärmpegel extrem zugenommen. Wir können unsere Gärten und Balkone kaum noch nutzen. Ein Fenster nachts zu kippen ist unmöglich. Der 'normale' Verkehr ist schon unerträglich, dazu kommen noch die rücksichtslosen Raser, die Tag und Nacht Vollgas geben, so dass sie noch kilometerweit zu hören sind. Angeblich wurde im Juni / Juli Flüsterasphalt aufgetragen. Bei uns im Viertel ist es nicht die Spur leiser geworden.
Solange der Verkehr beidseitig und ungehindert mit 120 km/h und mehr durchbrettert, ist eine Lärmminderung durch Asphalt ein Witz. Wie immer wird die Zuständigkeit hin- und hergeschoben und wir Steuerzahler werden im Stich gelassen. Warum in Perlach in kürzester Zeit eine 4 m hohe und 46 m lange Wand als Lärmschutz zur angrenzenden Flüchtlingsunterkunft für über 80.000 Euro gebaut wurde, kann ich nicht nachvollziehen.
Wir warten seit über 30 Jahren auf eine Lösung unserer Probleme. Die Grünen fordern den Abriss der Perlacher Mauer, wir würden sie gerne nehmen. Wo wohnen eigentlich die zuständigen Politiker? Auf keinen Fall, nehme ich an, in der Nähe einer lärm-, abgas- und feinstaubbelasteten Autobahn."
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