Pfarrhausinventar unterm Hammer
Auktion bringt Einnahmen für die Renovierung
„Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten!“ Energisch ließ Joseph Burghart den Hammer fallen. Für 35 Euro hat die alte Schultafel einen Käufer gefunden. Sie war nur eines von vielen Gegenständen, die an diesem Sonntag im Pfarrsaal Sankt Quirin meistbietend versteigert wurden. Viele Aubinger waren zum „Rausverkauf“ gekommen, um sich Erinnerungen an die gute alte Zeit zu sichern. Zufrieden packte eine Familie das schmiedeeiserne Kopf- und Fußteil eines Bettes in den Kofferraum. Für 20 Euro haben sie es bekommen. „Daraus machen wir ein Rankgitter für den Garten“, freute sich der Familienvater. Für den Sohn gab es für 15 Euro eine Liege in Lederoptik für das Jugendzimmer. Glücklich war auch eine Dame, die für 100 Euro ein Aquarell aus dem Nachlass von Pfarrer Brem erworben hatte. Es zeigte die Kirche Sankt Quirin.
Zu schade zum Wegwerfen
Ende April wird das Pfarrheim von Sankt Quirin wegen der Generalsanierung geschlossen. Viele Dinge werden eingelagert. Sie sollen nach der Renovierung wieder verwendet werden. „Aber es ist noch viel übrig geblieben, was viel zu schade zum Wegwerfen ist“, erklärte Burghart, der sich für den guten Zweck als Auktionator betätigt hatte. Nachdem die interessantesten Dinge unter den Hammer gekommen waren, musste er schon seine ganze Überredungskunst aufwenden, um alte Gläser, Weinflaschen, Stühle und anderen Krimskrams an Mann und Frau zu bringen. Eine ganze Reihe an alten Möbeln aus dem Fundus der Theatergruppe blieb zurück. Die alten Stehlampen, eine Bügelmaschine und anderes wollte niemand haben. Auch die Holzbündel, die nach Baumfällungen in „Kofferraumgröße“ zugeschnitten worden waren, gingen erst nach viel Überzeugungskraft weg. Für 20 Euro hatte sich Linus, der mit seiner Großmutter gekommen war, eines gesichert. Die Stämme sollen im Garten als Sitzmöbel verwendet werden.
600 Euro kamen zusammen
Am Ende konnten rund 600 Euro eingenommen werden. Dazu kam noch das Geld, das die Pfarrjugend mit dem Verkauf von selbstgebackenem Kuchen erworben hatte.
Das Geld ist dringend nötig, denn das neue Pfarrheim soll eine moderne Einrichtung bekommen und dafür gibt es keine Zuschüsse. Wie es einmal aussehen wird, das konnten die Besucher anhand des Modells und der Pläne begutachten, die im Pfarrsaal aufgehängt worden waren.
Eingang gegenüber der Kirche
Rund ein Jahr soll die Sanierung dauern, nach 50 Jahren ist das Gebäude an der Ubostraße in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den energetischen und brandschutzrechtlichen Anforderungen. Das neue Gebäude soll den Eingang gegenüber der Kirche haben, um die Verbindung von Kirche und Pfarrheim zu unterstreichen. Die Küche soll größer werden und die Jugend einen neuen Raum bekommen. Derzeit nutzen rund 40 Gruppen das Pfarrheim. Sie werden während der Zeit des Umbaus so gut es geht auf Provisorien verteilt. Wer noch Interesse an Gegenständen aus dem "Rausverkauf" hat: die Dinge stehen noch die nächsten zwei Wochen im Pfarrsaal.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH