Mammutmarsch
"Völkerwanderung" über 100 Kilometer
Die Einsatzkräfte sind platt, die Materialkoffer leer und alle knapp 1.000 Teilnehmer des 100 Kilometer langen Mammutmarsches 2017 sind wieder gut zu Hause gelandet. Nach mehr als 30 Stunden im Einsatz kann sich auch die Bilanz der Helfer der BRK Bereitschaften im Landkreis Starnberg sehen lassen.
Eine gigantische Strecke
Beim Mammutmarsch galt es 100 Kilometer in rund 24 Stunden zu laufen. Zum ersten Mal fand dieses Event im Münchner Umland statt. Start und Ziel waren hierzu Neuaubing. Die Route führte durch den Forstenrieder Park ins Isartal, über Höhenschäftlarn an das Westufer des Starnberger Sees bis nach Tutzing. Anschließend ging es weiter nach Herrsching, Oberpfaffenhofen, Gilching und Germering und letztendlich in das Ziel nach Neuaubing. Rund 1.000 Teilnehmer gingen an den Start.
Der Mammutmarsch fand in diesem Jahr zum sechsten Mal statt. Premiere war 2012 in Berlin. In Aubing gingen circa zehn Wandergruppen mit jeweils 125 Teilnehmern an den Start, die über zwei Stunden verteilt in Neuaubing loswanderten. Sie begannen den Marsch auf dem Gelände des ESV Neuaubing und wanderten zunächst 23 Kilometer nach Buchenhain. Dort gab es Erfrischungen am ersten Streckenposten. Der Zweite lag auf Kilometer 39 in Percha. Wer wollte, konnte hier bereits den Mammutmarsch beenden und sich eine Urkunde holen. Ein Shuttlebus brachte die Teilnehmer dann wieder zurück. Entlang des Starnberger Sees wanderten die Teilnehmer weiter bis Tutzing. Wer fußlahm geworden war, konnte sich alle fünf Kilometer von einem Shuttlebus abholen lassen. Bei Kilometer 59 passierten die Wanderer den dritten Streckenposten in Traubing.
Anschließend wanderten die Gruppen bis Herrsching und von dort zurück Richtung Neuaubing. Beim Strandbad Pilsensee gab es den vierten Streckenposten. Die letzten Kilometer führten über Germering zurück zum ESV Neuaubing.
60 Verletzte
Insgesamt waren 82 ehrenamtliche Helfer im Einsatz, die mit allen verfügbaren Fahrzeugen bereit standen. Sie halfen am 5. und 6. August während des Mammutmarsches mehr als 60 Verletzten. Drei der Patienten wurden zur weiteren Versorgung ins Klinikum gebracht.
Einsatz ohne Pause
Nicht nur in medizinischer Hinsicht, auch allgemein kümmerten sich die Einsatzkräfte um das Wohlergehen der Läufer und fuhren zusätzlich etwa zehn Transporttouren, um erschöpfte Teilnehmer zügiger zu Bahn und Bus nach Hause zu bringen.
Koordiniert wurden die Helfern an den verschiedenen Orten im Landkreis durch die BRK-Kreiseinsatzzentrale in Gauting. Diese war durchgehend mit ausgebildeten Facheinsatzkräften und Führungspersonal besetzt, das sich rund um die Uhr um die Koordination und die Einsatzabwicklung kümmerten.
Kreisbereitschaftsleiter Berni Eder freute sich über die positiven Reaktionen: "Unsere Helfer machen das alles ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Es ist toll zu sehen, dass die Menschen ihren Einsatz so schätzen."
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