Wie geht es den Bächen?
Gemeinschaftsprojekt unterstützt Landkreis
Zwanzig Vertreter von Gemeinden, Verbänden und Behörden treffen sich beim Gewässer-Nachbarschaftstag in Tutzing, um zu diskutieren, was für ein Gewinn intakte Fluss- und Bachsysteme für Mensch und Tier sind.
Durch viele Gärten in den Landkreisen schlängeln sich noch Bäche. Manche sind die natürliche Grenze zum Nachbarn, andere Teilen Häuser von Straßen ab und wieder andere gehen direkt an der Hausmauer entlang.
Wasserrichtlinien
„Naturnahe Bäche – das Ziel der Wasserrahmenrichtlinie – sind ein Gewinn für alle. Das Landschaftsbild wird aufgewertet, dadurch werden neue Orte zur Naherholung für die Bevölkerung erschlossen. Darüber hinaus bieten naturnahe Gewässer einen Hochwasserschutz. Doch nicht nur der Mensch soll sich an unseren Bächen wohlfühlen, sondern auch die heimischen Pflanzen und Tiere“, darauf hat Britta Huber beim Gewässer-Nachbarschaftstag in der Gemeinde Tutzing hingewiesen.
Die Umsetzung der sogenannten Wasserrahmenrichtlinie stand ganz oben auf der Tagesordnung des Gewässer-Nachbarschaftstags, der letzte Woche in Tutzing unter der Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg stattfand. Praktiker aus den Gemeinden, Verbänden und Behörden diskutierten gemeinsam, wie das Ziel der Wasserrahmenrichtlinie – naturnahe Bäche und Flüsse im „guten Zustand“– umgesetzt werden kann und welche Arten der Unterstützung es dabei für die Gemeinden gibt.
Am Nachmittag stand eine Exkursion an den Deixlfurter Bach und Langer Weiher auf dem Programm. Dort konnte ein besonders naturnaher Bachabschnitt besichtigt werden und anschließend Bereiche, die noch ökologisch verbesserungsfähig sind. Die Gemeinden, in deren Verantwortung die kleinen Bäche liegen, werden bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie vom Freistaat Bayern finanziell unterstützt.
Das Netzwerk
Die Gewässer-Nachbarschaften sind ein Netzwerk auf der Ebene der Landkreise. Engagierte und erfahrene Gewässer-Nachbarschaftsberater führen regelmäßige Gewässer-Nachbarschaftstage durch. Praktiker aus den Kommunen, Verbänden und Behörden nehmen daran teil. Die Gewässer-Nachbarschaften Bayern werden vom Bayerischen Umweltministerium und den kommunalen Spitzenverbänden getragen und durch die Wasserwirtschaftsämter in ihrer Arbeit unterstützt. Das Landesamt für Umwelt koordiniert die Arbeit der Gewässer-Nachbarschaften und der rund 50 Berater.
In Bayern sind rund 90.000 Kilometer Bäche und Gräben als Gewässer der Ordnung drei in der Unterhaltung der Gemeinden. Im Landkreis Starnberg befinden sich mehrere Gewässerabschnitte, bei denen die Kommunen dazu beitragen können, dass die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie erreicht werden.
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