Was kostet die Bestattung
Im Trauerfall den Überblick nicht verlieren
Sarg, Blumenschmuck, Trauerfeier – eine Bestattung kann Hinterbliebene nicht nur emotional, sondern auch finanziell enorm belasten. Denn eine einfache Standard-Bestattung kostet durchschnittlich schon 6.000 Euro. Die Deutsche Vermögensberatung klärt darüber auf, wer die Kosten tragen muss und mit welchen Ausgaben Angehörige rechnen sollten.
Tabuthema Tod
Leider menschlich: Die meisten sprechen nur ungern über den eigenen Tod, geschweige denn über Bestattungsdetails. Dadurch fällt es trauernden Hinterbliebenen oft noch schwerer, alles bestmöglich zu
organisieren. Nicht nur, dass diese Aufgabe für die meisten völlig neu ist, oft kennen sie nicht einmal die Wünsche und Vorstellungen des Verstorbenen. Dazu kommt der Zeitdruck: Laut Bestattungsgesetz muss der Leichnam
innerhalb von acht Tagen beerdigt werden.
Organisation und Bezahlung
Gesetzlich vorgesehen ist, dass sich die Angehörigen des Verstorbenen um die Bestattung kümmern müssen. Gleichzeitig ist verankert, dass das Vermögen des Verstorbenen für die Bestattungskosten eingesetzt wird. „Dementsprechend müssen die Erben diese bezahlen, auch wenn sie mit dem Toten Jahre lang keinen Kontakt mehr hatten. Haben Angehörige nicht geerbt, organisieren aber die Beisetzung, können sie die Kosten vom rechtmäßigen Erben zurückverlangen“, erklären die Vermögensberater der DVAG. „Sind die Angehörigen nicht
zahlungsfähig, erstattet das zuständige Sozialamt die Ausgaben. “ Allerdings sind die Leistungen
dieser sogenannten Sozialbestattung auf das Nötigste begrenzt. Das gilt auch, wenn der Tote keine nähere Verwandtschaft mehr hatte. Dann muss sich zusätzlich das Ordnungsamt um die Organisation der Beisetzung kümmern.
Bestattungskosten
Eine Bestattung kostet laut Verbraucherinitiative Aeternitas e.V. durchschnittlich 6.000 Euro – eine Menge Geld, insbesondere wenn der Tod plötzlich eingetreten ist und die Kosten überraschend anfallen. „Wer seinen Liebsten eine solche Belastung ersparen möchte, aber auch nicht jahrelang eine entsprechende Summe dafür zur Seite legen kann oder will, sollte eine Sterbegeldversicherung abschließen“, raten die Experten der Deutschen Vermögensberatung. Hierbei zahlt derjenige, der vorsorgt, in der Regel einen monatlichen Beitrag für einen
festgelegten Zeitraum. Im Todesfall erhalten seine Angehörigen dann die vorher vereinbarte Summe. Menschen ohne Familie stellen so außerdem sicher, dass sie würdevoll und nach ihren Vorstellungen bestattet werden und können sich schon zu Lebzeiten einen Bestatter aussuchen.
Die Kosten für unterschiedliche Bestattungsarten wie Urnen- oder Erdgrab variieren stark. Zudem gibt es erhebliche Qualitäts- und dementsprechende Preisunterschiede bei Bestattungsleistungen. Angefangen mit dem Blumenschmuck über die Ausstattung des Sargs bis hin zur Art des Grabsteins. Zudem fallen viele Kosten an, mit denen man im ersten Moment gar nicht rechnet: Porto für Trauerbriefe, die Aufbewahrung des
Leichnams in einer Kühlzelle, das Totenkleid oder Friedhofs- und Verwaltungskosten.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH