"Hochmotiviert, verantwortungsbewusst und sehr leistungsbereit"
Ausbildung und familiäre Verantwortung passen zusammen
Oft ist von alternativen Ausbildungsmöglichkeiten die Rede, um mehr potentielle Fachkräfte zu generieren – z.B. eine Teilzeitausbildung für Eltern oder z.B. für diejenigen, die ihre Eltern pflegen. Die Agentur für Arbeit Weilheim (sie ist zuständig für die Landkreise Weilheim, Starnberg und Fürstenfeldbruck sowie Landsberg und Garmisch-Partenkirchen) erklärt, welche Wege es gibt:
Ausbildung "trotz" Pflege oder Kinderbetreuung
Die Teilzeitausbildung ist ein flexibles Ausbildungsmodell, das zu einem vollwertigen Berufsabschluss führt und grundsätzlich in allen anerkannten Berufen des dualen Ausbildungssystems möglich ist. Bei einer Teilzeitausbildung wird die tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit im Ausbildungsbetrieb im gegenseitigen Einvernehmen auf 25 bis 30 Stunden pro Woche reduziert. Der Berufsschulunterricht und überbetriebliche Lehrgänge finden in der Regel wie bei einer Vollzeitberufsausbildung statt.
Voraussetzung für das Zustandekommen einer Teilzeitausbildung ist, dass ein „berechtigtes Interesse“ für die Reduzierung der Arbeitszeit gegeben ist. Das bedeutet, dass Kinderbetreuung oder Pflege von Familienangehörigen als Begründung für die Reduzierung der wöchentlichen Ausbildungszeit vorliegen muss. Wichtig ist auch, dass die Kinderbetreuung bereits im Vorfeld verlässlich geregelt ist. Der Ausbildungsbetrieb und die oder der Auszubildende müssen die Teilzeitberufsausbildung gemeinsam bei der nach § 71 BBIG zuständigen Stelle beantragen. Diese entscheidet dann auch ob eventuell eine Verlängerung der Ausbildungsdauer erforderlich ist.
Oft besonders zuverlässig und motiviert
Diese Form der Berufsausbildung bringt für Arbeitgeber und Eltern oder Pflegende diverse Vorteile. Betriebe können Auszubildende mit hoher Sozialkompetenz gewinnen, weil diese aufgrund ihrer familiären Verantwortung oft besonders zuverlässig und motiviert handeln. In Teilzeit ausbildende Unternehmen gelten wegen ihrer sozialen Einstellung als familienfreundlich und können mit diesem Image um Fachkräfte werben. Die Auszubildenden bekommen die Chance, vereinbar mit ihren Familienaufgaben, einen anerkannten Berufsabschluss zu erwerben und somit dauerhaft die Grundlagen für beruflichen Erfolg und finanzielle Unabhängigkeit zu legen.
Konkrete Begleitung über Monate
Obwohl die Möglichkeit einer Teilzeitberufsausbildung seit 2005 im Berufsbildungsgesetz und in der Handwerksordnung geregelt ist, ist diese Variante sowohl bei Betrieben, als auch bei Bewerberinnen und Bewerbern mit Familienpflichten oftmals nicht bekannt. Die Arbeitsagentur Weilheim möchte diese Form der Berufsausbildung aktiv fördern und kooperiert deswegen seit mehreren Jahren mit dem Bildungsträger BIB in Weilheim, der Interessenten an einer Teilzeitausbildung über mehrere Monate begleitet, fit macht für die Berufswahl und sie konkret beim Bewerbungsverfahren unterstützt.
"Wir erleben in den Beratungsgesprächen und auch bei den Beratungen in den Unternehmen immer wieder, welch Gewinn gerade Teilzeit-Auszubildende für die Firmen sind", so Michael Schankweiler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weilheim. "Diese sind meist hochmotiviert, verantwortungsbewusst und sehr leistungsbereit."
Kontakt
Nähere Infos erhalten Ausbildungsbetriebe, aber auch Bewerber bei der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt unter Tel. 0881 991-222 oder per Mail Weilheim.BCA@arbeitsagentur.de. Ansprechpartner ist Maria Vogl.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH