Erfülltes Leben zwischen Arbeit und Politik
Altbürgermeister Hubert Obermeier und Ehefrau Elfriede feiern Diamant-Hochzeit
Gefunkt hat es zwischen Elfriede und Hubert Obermeier im Fasching. Aber nicht sofort, denn es brauchte zwei Faschingsfeiern, bis aus Elfriede und dem Bäckermeister Hubert schließlich ein Paar wurde. Das erste Treffen fand 1954 auf dem Ebersberger Schwarz-Weiß-Ball statt, den die damals 18 Jahre junge Elfriede eher zufällig in Begleitung ihrer Kusinen besuchte. Hubert Obermeier, dessen Eltern eine Gastwirtschaft in Ebersberg hatten, erinnern sich, dass ihm das hübsche fröhliche Mädchen vor allem dadurch aufgefallen war, da sie noch um vier Uhr in der Früh putzmunter an der Bar anzutreffen war. Dieses Standvermögen hat sich in der 60 Jahre währenden Ehe des Paars offensichtlich glänzend bewährt. Dennoch vergingen noch einmal drei Jahre bis man sich in Ebersberg wiedertraf und schließlich am 5. Oktober 1957 in der Hechendorfer Dorfkirche St. Michael vor den Altar trat.
Ich kannte nur die Arbeit
Damals hatte Hubert Obermeier bereits seinen Meisterbrief als Bäcker in der Tasche, war ein Jahr lang in der Schweiz gewesen, um weitere Erfahrungen zu sammeln und stand gerade im Begriff, die Bäckerei in Hechendorf zu übernehmen, die dann bis 1986 für den Lebensunterhalt der Familie sorgte. „Ich kannte nur die Arbeit,“ sagt Elfriede Obermeier, die täglich ab 6 Uhr im Laden stand und davor noch mit dem Auto die frischen Semmeln ausfuhr. Für ihre beiden Kinder fand sie dennoch immer Zeit und auch für den Hechendorfer Kirchenchor, in dem sie viele Jahre mitgesungen hat. Später war sie Lektorin und in den kirchlichen Frauengruppen aktiv und übernahm sogar für eine Weile das Amt der Messnerin.
Der Bäckerberuf hat Hubert Obermeier zwangsläufig zum Frühaufsteher gemacht. Die Macht der Gewohnheit treibt ihn bis heute um drei Uhr früh aus den Federn. Den verpassten Schlaf konnte er früher erst nach dem Mittagessen nachholen. „Außer wenn Kreistagssitzung war“, sagte der heute 83-Jährige, der 30 Jahre für die CSU im Kreistag saß und fast genauso lange Innungsmeister der Bäckerinnung war. „Und wenn die Gemeinderatssitzung am Abend länger gedauert hat, bin ich auch schon mal kurz eingenickt,“ lacht er fröhlich, „Oft mussten zwei Stunden Schlaf in der Nacht reichen. War nicht so schlimm, ich war ja noch jung“.
Von Braut zu Braut
Seine verschiedenen Ämter in der Kommunalpolitik, einmal als zweiter und später nochmal als Dritter Bürgermeister hat Hubert Obermeier mit viel Engagement und Interesse wahrgenommen und ist noch heute stolz, dass eine Verwaltungsgemeinschaft mit Oberalting anders als der Zusammenschluss Seefelds und Hechendorfs zur Doppelgemeinde niemals zustande kam. „Das war das große Thema damals im Gemeinderat“ erinnert er sich inzwischen ganz entspannt, doch seine Tochter verrät, dass in dieser Zeit so manche Tafel Schokolade als Nervennahrung herhalten musste. Dann erzählt Obermeier, dass er jahrzehntelang aktives Mitglied im Schützenverein gewesen ist, auch Schützenkönig, außerdem Kegler und Schachspieler.
Nach 60. Ehejahren blicken Hubert und Elfriede Obermeier, die von ihren beiden Kindern, zwei Enkel und zwei Enkelinnen haben, auf ein zufriedenes und erfülltes Leben zurück, doch besonders gerne erinnert sich Hubert Obermeier an die Zeit, als die eigenen Kinder noch klein gewesen sind. „Das war wirklich die allerschönste Zeit im Leben“. Jetzt sind sogar schon die Enkel erwachsen, der Älteste ist Standesbeamter in Weßling und eine Enkelin hat erst vor wenigen Wochen geheiratet. Den Brautstrauß hat sie der Großmama zugeworfen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH