Ein Ort des Erinnerns
Helfende Hände weiht Gedenkstätte für verstorbene Betreute ein
Unlängst weihten Bewohner und Mitarbeiter des Vereins „Helfende Hände“ einen Gedenkort für Verstorbene ein, die in den vom Verein geführten Einrichtungen bis zu ihrem Tod gelebt und gepflegt wurden. „Helfende Hände“, ein Verein zur Förderung und Betreuung mehrfachbehinderter Kinder und Erwachsener,begleitet derzeit rund 150 Personen aller Altersklassen in verschiedenen Institutionen auf ihren Lebenswegen und unterstützt und berät auch deren Angehörige.
29 Namen auf bunten Glasblättern
Der knapp zwei Meter hohe Gedenkstein, der im Innenhof der Reichenaustraße 2 in München steht, ist mit einer Edelstahlspirale umgeben. Auf bunten Blättern aus Glas sind 29 Namen von Personen eingraviert, die bis zu ihrem Tod in dem vom Verein „Helfende Hände“ geführten Einrichtungen gelebt und betreut wurden. Rund 10.000 Euro kostete die Realisierung des „Ortes der Erinnerung“, den der Natursteinbetrieb „Mühlbauer“ konzipierte und auch dessen Umsetzung großzügig unterstützte.
Helfende Hände-Geschäftsführer Wolfgang Wadlinger wies bei der feierlichen Einweihung der Gedenkstätte darauf hin, dass der Gedenkstein einen würdigen Platz gefunden hat und durch diesen auch in Zukunft die Erinnerung an ehemalige Betreute aufrecht erhalten wird.
Wunsch nach einem Gedenkort schon seit Jahren
Im Gespräch erklärte Eva Maria Trautwein, Leiterin des sonderpädagogisch-psychologischen Fachdienstes bei Helfende Hände, den Grund für die Errichtung eines Gedenkortes für verstorbene Betreute. „Den Wunsch nach einem Gedenkort und einem Platz für Trauernde gab es bei Helfende Hände schon über Jahre. Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen, die im Wohnheim leben, wohnen oft lange und in sehr familiärem Rahmen zusammen. Es bilden sich Freundschaften und enge Bindungen. Der Tod eines Betreuten im Wohnheim oder eines Beschäftigten der Förderstätte berührt viele, besonders die Freunde und Gruppenmitglieder. Deswegen entwickelt Helfende Hände seine Palliativ- und Hospizkultur weiter, denn die Vision ist es, Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen und deren Angehörige ein Leben lang zu begleiten. Dazu gehört auch, allen Betreuten ein würdiges Lebensende in ihrer vertrauten Umgebung zu ermöglichen, einen eigenen Ort der Erinnerung zu schaffen und damit die Erinnerungen im Herzen lebendig zu halten“.
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