Der Mann mit dem analytischen Denken
Roland Mühlhans war von 1991 bis 2004 Geschäftsführer
Eng mit dem Parsberg Echo verbunden ist der Name Roland Mühlhans. Seit dem 1. November 1991 bis 2004 war er in der Nachfolge Karl Hentschels als Geschäftsführer dort tätig. Auch nach Eintritt in den Ruhestand mit „63 und einem Viertel“ Jahren, wie er heute betont, war Mühlhans, der stets für sein analytisches Denken bekannt war noch neun Monate lang jeden Woche einen Tag im Verlag, um seinen Nachfolger mit Informationen und Tipps beiseite zu stehen.
Es hat sich viel getan
In seiner Ägide wurde die Position eines Verlagsleiters eingeführt, die Hans R. Kopp am 1. Januar 1992 einnahm. Viele Jahre arbeiteten Mühlhans und Kopp eng zusammen.
„Es hat sich sehr viel getan in den letzten fünfzig Jahren bei den Anzeigenblättern“, erinnert sich Mühlhans. „Zu Beginn gab es ja überhaupt, oder fast überhaupt keine Redaktion im Blatt", erzählt er und fügt hinzu: "Und schon gar nicht auf der Titelseite, denn das wäre ja Platz gewesen, den man für gutes Geld verkaufen konnte.“ Inzwischen sei das anders. „Ohne Redaktion, und zwar gute Redaktion, funktioniert heute kein Anzeigenblatt mehr.“
Das Vorzeigeblatt Parsberg Echo
Und auch im innerbetrieblichen Ablauf ist es heute anders, als noch vor fünfzig, vierzig oder dreißig Jahren. „Früher hatte man eine klare autoritäre Struktur, heute läuft das anders. Da gibt es viel Teamarbeit.“ Findet er das besser oder schlechter? „Das kann man gar nicht so klar sagen“, antwortet Mühlhans. „Das ist vergleichbar vielleicht mit Wellen auf dem Meer, diese eher lockere Führungsart ist zuweilen sehr, sehr gut, zu anderen Zeiten aber mag eine eher autoritäre Führung angebracht sein. Es hat also, wie alles im Leben, seine zwei Seiten.“
Dass der Parsberg Echo Verlag ein „gutes Haus“ gewesen sei und noch ist, dafür spricht in Mühlhans‘ Augen auch die Tatsache, dass zwei Damen, die vor doch einigen Jahren ihre Lehre beim Parsberg Echo begonnen hatten, heute noch dort tätig sind: Sabine Selhuber und Sabine Oschmann.
Besonders gerne erinnert sich Roland Mühlhans auch an die Zeit nach der Wende. „Da war das Parsberg Echo das Vorzeigeblatt für Anzeigenblätter in den neuen Bundesländern“, sagt er. Mühlhans selbst war seinerzeit öfter beratend im Osten Deutschlands unterwegs. Ein durchaus erfülltes Berufsleben also.
Der Privatmann Mühlhans
Und heute? Der nach wie vor sehr analytisch und strukturiert denkende Roland Mühlhans, inzwischen 78 Jahre alt, war nach Eintritt in den Ruhestand elf Jahre Mitglied bei den Schlaraffen. Um dort Mitglied zu werden, muss man einen Bezug zur Kunst haben. Und den hat Roland Mühlhans: er spielt Ziehharmonika und er schreibt gerne Gedichte, oft auch ganz spontan in einem Café, wo er etwa Verse über andere Gäste schreibt, die er beobachtet. „Aber nicht heimlich“, betont er. Die solcherart Porträtierten bekommen die Zeilen dann zu lesen. Auch seine drei Enkel beschäftigen ihn heute, dafür haben sein Sohn, der in Vaters Fußstapfen trat und in Augsburg bei einer Zeitung arbeitet sowie seine Tochter, die Doktor der Pharmazie wurde, gesorgt. Also auch ein durchaus erfülltes und abwechslungsreiches „Ruheständlerleben“.
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