Bestattungen einmal ganz anders - Teil I
Andere Länder, andere Sitten – Ungewöhnliche Rituale
Beerdigungen sind generell eher etwas Feierliches, Getragenes, Trauriges. Immerhin wird ein geliebter oder geschätzter, zumindest aber beachteter Mensch zu Grabe getragen, ein Abschied wenn nicht für immer, dann jedoch für eine voraussichtlich sehr lange Zeit. Kein Anlass also, der zum Fröhlichsein und Lachen animiert. Und doch gibt es weltweit Beerdigungsrituale, die einen unweigerlich schmunzeln lassen, ebenso, wie es welche gibt, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. In diesem und den nächten beiden Teilen berichten wir davon.
Für die Beerdigung sparen
Werfen wir beispielsweise einmal einen Blick auf die Insel Sulawesi in Indonesien. Beerdigungen sind im Allgemeinen kostspielig. Auch dort. Das entsprechende Geld hat man vielleicht nicht gerade parat. Dann heißt es sparen. Was aber passiert unterdessen mit dem Dahingeschiedenen? Nun, auf besagter Insel wird der Körper des Toten zunächst einbalsamiert und irgendwo im Haus, es empfiehlt sich sicher ein kühles Fleckchen, aufbewahrt. Nun beginnt man, für die Beerdigung zu sparen. Das kann schon mehrere Jahre dauern. Aber einmal ist es dann doch soweit: das nötige „Kleingeld“ ist beisammen. Jetzt wird geklotzt! Es wird ein Fest über mehrere Tage hinweg gefeiert, es wird nicht an Speisen und Getränken gespart, denn die harten Tage, Wochen, Monate und Jahre des Sparens sind nun vorüber. Der Verblichene, der inzwischen leichter geworden sein dürfte, wird nun von seinen Stammesmitgliedern in einem Grab, das man in den Fels gehauen hat, zur letzten Ruhe gebettet. Soviel zum Volk der Toraja.
Einmal ins Weltall
Ganz anders in den USA- Dort ist meistens alles anders. Hier gibt es Unternehmen, die es besonders gut betuchten Verstorbenen ermöglichen, die letzte Ruhestätte im Weltraum zu finden. Diese „letzte Reise“ haben sie entweder noch zu Lebzeiten finanziert oder deren Angehörigen zahlen den Trip, der dann durchaus zwischen 8.500 und 25.000 Euro kosten kann. Sie glauben das nicht? Dann staunen Sie: die Firma „Celestics Memorial Spaceflights“ hat bereits die Asche von rund tausend Kunden nach der Feuerbestattung in handlich, kleine Kapseln gefüllt und diese dann auf die Reise geschickt. Es war halt schon immer ein wenig teurer, einen besonderen Geschmack zu haben.
Die Himmelsbestattung
Weniger skurril, dafür aber doch gruseliger kann es im Tibet zugehen. Dort gibt es die sogenannte „Himmelsbestattung“. Doch bevor der Dahingegangene tatsächlich in den Himmel aufsteigt, widerfährt seinem zurückgebliebenen Körper Unangenehmes: Er wird nämlich von den Totengräbern fachmännisch zerlegt und schließlich den Aasgeiern serviert. Haben die ihn einmal „intus“, steht dem Flug gen Himmel in der Tat nichts mehr im Wege. Dazu sollte man freilich wissen, dass im Tibet im Rahmen der buddhistischen Lehre der Tod den Punkt des Übergangs in ein anderes Leben darstellt. In den Tagen vor der Bestattung trennt sich durch entsprechende Lesungen dann die Seele vom bereits toten Körper, um sich auf den Weg zur Reinkarnation zu machen.
Lesen Sie in der nächsten Woche von weiteren außergewöhnlichen Bestattungen.
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