Ära Guckelsberger ist vorbei
Neuer Vorstand im Landkreis-LBV
Horst Guckelsberger (v. li.) und LBV-Landesvorsitzender Norbert Schäffer freuen sich über den neuen Vorstand: Jugendbeauftragte Claudia Trepte, Schriftführer Jürgen Klenk, Schatzmeisterin Renate Zoller, Stellvertreter Patrick Fantou, Stellvertreter Günther Paschek und Vorsitzender Stefan Schilling. (Bild: pst)
Der Name Horst Guckelsberger fiel 20 Jahre lang, wenn es um den Vogelschutz im Landkreis Starnberg ging. Jetzt hat der langjährige Vorsitzende den Stab an die jüngere Generation weitergereicht. Bei der Jahreshauptversammlung des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) kandidierte der 80-Jährige nicht mehr. Den Vorsitz des 2680 Mitglieder starken Vereins übernahm sein bisheriger Vize, Stefan Schilling aus Gilching. Ihm stehen Patrick Fantou als erster und Günther Paschek als zweiter Stellvertreter zur Seite. Renate Zoller bleibt Schatzmeisterin, Schriftführer ist Jürgen Klenk und die neue Jugendbeauftragte heißt Claudia Trepte. Beisitzer sind Pit Brützel, Klaus Gottschaldt, Harald Trepte, Tobias Zehetmair und Rudi Netzsch.
Wildmoos soll gerettet werden
Zu Guckelsbergers Abschied waren neben Mitgliedern aus den verschiedenen Ortsgruppen hochrangige LBV-Funktionäre in den Pfarrstadl nach Weßling gekommen. Landesvorsitzender Norbert Schäffer erinnerte in seiner Laudatio an die Verdienste Guckelsbergers. Dass es heute Gebietsbetreuer gebe, sei auf seine Initiative zurückzuführen genauso wie die Bemühungen um die Wiedervernässung des Ampermooses. Guckelsberger selbst teilte in seinem Bericht mit, dass das Ettenhofener Moos dank eines Vernässungs-Projekts gerettet werden konnte. Davon sei das gefährdete Gilchinger Wildmoos leider weit entfernt. Jetzt soll ein Brief an Landrat Karl Roth helfen, das Moos ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen.
Für den Arten- und Biotopschutz setzen sich die Aktiven in den landkreisweiten LBV-Ortsgruppen in verschiedenen Projekten ein. Sie kümmern sich um 30 Biotope, mähen Streuwiesen, lichten Wälder in Mooren aus, damit bedrohte Arten der Roten Listen sich auf den Pflegeflächen des LBV wieder ansiedeln können.
Floß für Flussseeschwalben
Beim Jahresrückblick berichtete Geschäftsstellenleiter Franz Wimmer über die Flussseeschwalbenfloße auf dem Starnberger See und dem Gilchinger Baggersee. Im vergangenen Jahr mussten beide aufwändig saniert werden. Seit vergangenem Jahr hängen im Gilchinger Friedhof 25 Nistkästen für Vögel und Fledermäuse. Das Projekt soll auf den Landkreis ausgeweitet werden. Der LBV setzte sich auch gegen eine Erweiterung der Seefelder Klinik nahe der geschützten Eichenallee ein.
Die ASO (Arbeitsgemeinschaft Starnberger Ornithologen) berichtete über die Ergebnisse ihrer Vogelbeobachtungen, die sie in eine wissenschaftliche Datenbank im Internet einpflegen. Vor allem in den Wintermonaten, wenn die Zugvögel an den großen Seen überwintern, können bis zu 25.000 Tiere gezählt werden. Die „Ornis“ installieren aber auch Nisthilfen und versuchen attraktive Lebensräume für die Vögel zu errichten. Im Leutstettener Moos haben sie dazu beispielsweise 600 Bambusstöckchen als „Ansitz“ für die Braunkehlchen in die Wiese gesteckt.
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