Abi im Alleingang
Hochschulreife neben dem Beruf
In Deutschland gibt es viele Möglichkeiten sein Abitur nachzuholen. Wer sein Abitur als Schüler nicht gemacht hat aber dafür den Real- oder Hauptschulabschluss absolviert hat, dem stehen auf dem Weg zur Hochschulreife alle Türen offen. Dabei ist es egal, ob man bereits länger in einem Beruf tätig ist oder auch schon älter ist.
Viele Formen
Sein Abitur kann man auf ganz unterschiedliche Weise nachholen: Von Fernschule, bis hin zu Volkshochschulkursen über Abendschule gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Hochschulreife zu erhalten. Egal welchen Weg man einschlägt, sollte man sich im Klaren sein, dass dieses Vorhaben viel Zeit beansprucht und auch Kosten verursacht.
Die Lehrform, Kosten und der Zeitaufwand hängen ganz von der gewählten Form ab. Abendschulen bieten eine Unterrichtsform im Klassenverband an, der regelmäßig besucht werden muss. In Volkshochschulen gibt es ebenso einzelne Kurse, die auch regelmäßige Anwesenheit erfordern. Die flexibelste Form bieten Fernschulen an. Sie verlangen aber vom "Schüler" eine hohe Eigenverantwortung und Disziplin. Der Lernstoff muss sich hier zum Großteil selbst angeeignet werden.
Mit Plan zum Ziel
Für das Nachholen des Abiturs auf dem zweiten Bildungsweg wird meist entweder der Hauptschulabschluss oder ein Realschulabschluss verlangt. Manche Institute setzen voraus, dass bereits eine dreijährige Berufsausbildung abgeschlossen wurde. Wer nach der Ausbildung direkt die Kindererziehung übernommen hat, kann sich diese Zeit auch manchmal anrechnen lassen.
Das Abitur erhält man auch an Fernschulen oder anderen Kursen nicht geschenkt. Viel Lernstoff gilt es zu erarbeiten, Leistungskurse zu belegen und Lektüren zu wälzen. Nach diversen Vorkursen und der dreijährigen Abiturausbildung mündet es in einer schriftlichen Prüfung in den Leistungsfächern und einer mündlichen Prüfung in den Grundkursen. Die Abschlussnote ergibt sich dann aus den erbrachten Leistungen, eben wie in jedem anderen Schulsystem auch. Bei einem Fernstudium wird das Abitur in Form einer Externenprüfung abgelegt. Je nach Bundesland können hierfür verschiedene Prüfungsgebühren anfallen.
Geldspritze
Die Ausbildung an Abend- und Fernschule verursacht Kosten, die nicht immer von staatlicher Seite unterstützt werden. In einigen Fällen kann von staatlicher Seite noch BAföG bewilligt werden. Dazu darf der zukünftige Abiturient allerdings meist nicht älter als 30 Jahre sein. Zudem müssen Kosten für Unterrichtsmaterialien und eventueller Nachhilfe selbst übernommen werden. Manche Kosten können aber, sofern man noch berufstätig ist, über die Einkommensteuer abgesetzt werden. Ebenso ist es möglich, an manchen Instituten ein Stipendium zu erhalten, das hängt allerdings vom jeweiligen Abiturweg ab.
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