70 Jahre VdK
Herrschinger Ortsverband blickt zurück
Nach dem Krieg wurde der VdK als Fürsprecher für die Kriegsversehrten und Kriegshinterbliebenen gegründet. Ziel war es soziales Recht zu schaffen und den vielen Witwen, Waisen und Behinderten zu helfen. "In erbärmlichen Verhältnissen lebten mehr als drei Millionen Kriegsopfer von Almosen", heißt es in der Festschrift. Nach langen zähen Verhandlungen mit der damaligen Militärregierung wurde 1947 der erste VdK-Ortsverband in Penzberg gegründet. Es folgten unzählige weitere. 1948 wurde der Herrschinger Ortsverband auf Initiative von Steuerrat Konrad Schulz im Gasthof "Zur Post" gegründet. Erich Holthaus übernahm den Vorsitz 1949. Ihm ist die VdK-Wohnsiedlung in Lochschwab zu verdanken, die damals "Kriegsopfersiedlung" genannt wurde. Bis 1957 konnten fünf Doppelhäuser errichtet werden, um die große Wohnungsnot zu lindern. 1976 wurde eine Versehrtensportgruppe in Herrsching gegründet und der VdK setzte sich dafür ein, dass die Gemeinde Behindertenparkplätze schuf, Bordsteinkanten absenken ließ und an der Kreissparkasse eine Fußgängerampel errichten ließ.
Seit 2002 bestimmt Herbert Seidl als Vorsitzender die Geschicke des Ortsverbands. Hier werden nicht nur die traditionellen Haustürsammlungen vor Ort organisiert, die Aktivitäten umfassen neben den Monatstreffen auch Veranstaltungen wie Muttertagsfeiern, Feste, Ausflüge und Mehrtagesfahrten. Die Ehrenamtlichen kümmern sich um hochbetagte Jubilare und haben ihr Ohr an den Menschen. Bestimmungen, Vorschriften und Paragrafen würden immer komplizierter werden, so Vorsitzender Herbert Seidl. "Aber gerade dies zeichnet den Sozialverband aus, den Mitgliedern zu ihrem Recht zu verhelfen". Der Ortsverband ist heute mit 632 Mitgliedern so groß wie nie zuvor, denn die Bundes- und Landesverbände haben sich zu einer wichtigen Interessensvertretung in Bezug auf Entwicklungen in der Renten-, Sozial- und Gesundheitspolitik entwickelt.
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