„So gut wie jetzt war es noch nie“
Interview mit Stadträtin Heike Kainz, der Vorsitzenden des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23)
Wie wichtig war es für den Stadtteil, dass am Oertelplatz eine Art neues Zentrum entstanden ist? Gerade im Hinblick auf die Tatsache, dass das Gelände jahrzehntelang brach lag.
Die neue Mitte darf man nicht nur auf die Einkaufsmöglichkeiten beschränken. Der Platz bietet sehr viel Aufenthaltsqualität. Es gibt einen Springbrunnen und reichlich Grün, weil zahlreiche Bäume gepflanzt werden. So richtig wahrnehmen lässt sich dies sicherlich erst im nächsten Frühjahr und Sommer. Von Seiten des Bezirksausschusses war es uns immer wichtig, diese Art von Aufenthaltsqualität zu haben. Wie wollten nie eine kahle Steinwüste. Dazu kommt, dass der Platz eine gewisse Größe braucht, damit auch Veranstaltungen stattfinden können – oder eben der Wochenmarkt.
Apropos Wochenmarkt: Wie ist hier der Stand der Dinge?
Der Wochenmarkt wird am kommenden Frühjahr immer dienstags stattfinden. Der Tag selbst ist vielleicht nicht ganz so perfekt, aber wir fangen jetzt mal an und schauen weiter.
Wie gefällt Ihnen persönlich die neue Ortsmitte?
Von den Proportionen her finde ich es sehr gut gelungen. Mir gefallen auch die Bushaltestellen, die Fahrradabstellmöglichkeiten und die Sitzbänke am Bahnhofsplatz sehr gut. Man muss sich nur mal ins Gedächtnis rufen, wie es früher ausgesehen hat. Mich freut zudem auch, dass es in absehbarer Zeit einen Bücherschrank geben wird. So gut wie jetzt, war es am Oertelplatz noch nie. Natürlich gibt es immer auch noch einiges zu optimieren, aber es tut sich etwas in die positive Richtung und das ist für das Viertel wichtig. Grundsätzlich, aber das gilt für das ganze Stadtviertel, müssen wir immer am „wie“ arbeiten, das heißt, wie schaffen wir es, eine Lösung zu finden, um Verbesserungen zu erreichen.
Haben Sie den Eindruck, das Ganze wird von der Bevölkerung gut angenommen?
Bei Einkaufszentrum in dieser Größenordnung dauert es erfahrungsgemäß immer ein bisschen. Wichtig wäre meiner Meinung nach, ein zweiter Eingang auf Seiten der Gleise. Hier könnte man auch noch Fahrradparkplätze schaffen. Ansonsten sind die Wege für die Menschen innerhalb des Einkaufszentrums zum Teil sehr weit, weil es bisher nur den einen Eingang gibt. Wir hatten darauf schon während der Planungsphase hingewiesen.
Alles in allem sollten die Menschen dem neuen Oertelplatz eine Chance geben. Auch der Verkehr hat sich gebessert und ist flüssiger geworden. Wir müssen nun das Ende der Baustelle abwarten, die gerade für die Anwohner natürlich furchtbar war. Nichts desto trotz wird es langfristig besser werden. Ich denke, alles in allem können wir durchaus zufrieden sein mit der Entwicklung am Oertelplatz.
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