„Hoher Wiedererkennungseffekt“
Am Oertelplatz bleiben die Buswartehäuschen blau
Das Farbkonzept der Buswartehäuschen und Fahrradabstellanlage am Oertelplatz soll auf die Fassaden des Einkaufszentrums und der Gebäude am Bahnhof abgestimmt werden. Diese Idee zumindest hatten Heike Kainz und Stefanie Martin, die einen entsprechenden Antrag in den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) eingebracht hatten. Die fortschreitenden Arbeiten an den beiden neuen, stark prägenden Gebäuden am Oertelplatz, dem Einkaufszentrum „Evers“ sowie dem Gebäude am Bahnhof würden zeigen, dass die beiden Fassaden sehr markant und relativ kontrastreich in braun-gelblichen Farbtönen in gebrochenen Querstreifen gehalten werden, erklären sie.
Im Norden des Platzes stehe schon ein Haus mit einer Fassade in leuchtend bunten Farben. Im Westen befinde sich das dunkelgelb angestrichene Gebäude einer Gaststätte sowie ein farblich weniger prägendes Wohngebäude und im Südwesten ein Hotel im Bunker mit seiner weißen Farbe. Das Gestaltungskonzept des Oertelplatzes selbst sehe für die Fahrradabstellanlage, die in unmittelbarer Nähe des „Evers“ und des Gebäudes am Bahnhof ist, farbige (Milchglas-) Elemente in Grüntönen vor; auch über dem Treppenabgang zur S-Bahn seien Elementen in Grüntönen geplant, führen die beiden CSU-Politikerinnen weiter aus. „Die Standardausführung der Buswartehäuschen ist stark von Bauteilen in Taubenblau geprägt, vor allem das Dach.“
Ausdrucksstark und prägend
Zu den ausdrucksstarken und deutlich prägenden Fassaden des Einkaufszentrums und des Gebäudes am Bahnhof hätten nach Ansicht von Heike Kainz und Stefanie Martin Farbtöne gewählt werden sollen, die damit harmonieren, „grün und taubenblau erscheinen hier wenig geeignet.“ Die farbigen Glas- und gegebenenfalls sonstigen Flächen der Fahrradabstellanlage und über dem S-Bahn-Ausgang sollten deshalb – abgestimmt auf die beiden neuen Fassaden mit ihren gelb-bräunlichen Farbtönen – in einem (gedeckten) Gelbton gehalten oder in anderer geeigneter Weise an die Farbgebung der Fassaden angepasst werden. „Die Buswartehäuschen am Oertelplatz dürfen nicht in blauer Standardausführung errichtet werden. Stattdessen sollten Modelle mit Glasdächern aufgestellt werden, die keinen eigenen Farbakzent setzen“, hatten die beiden zuerst in ihrem Antrag vorgeschlagen. „Die beiden Anpassungen tragen der hohen Qualität des gesamten Projektes Rechnung, so wird die harmonische, einladende Atmosphäre des Oertelplatzes vervollkommnet.“
„Etwas besser machen“
Im Gremium kam der Vorschlag auf der jüngsten Sitzung des Lokalparlaments nicht gut an. Rafael Nunez-Kraft (Grüne) betonte, dass bei der Vorstellung der Pläne für den Oertelplatz bewusst eine Simulation in der Nacht gewählt worden sei. „Das dargestellte Grünlicht macht das Ganze in der Nacht heller, ohne kalt zu wirken. Ich würde das Ganze deshalb so belassen, wie es ist.“ Und Pascal Fuckerieder ergänzte: „Die Bushaltehäuschen sollten dieselben Farben haben, wie alle anderen in der Stadt. Das hat einen hohen Wiedererkennungseffekt. Die Briefkästen sind ja auch gelb und das beißt sich mit grundsätzlich jeder anderen Farbe.“
Heike Kainz und Stefanie Martin haben ihren Antrag nach eingehender Diskussion im BA 23 zurückgezogen. „Mir ging es weniger darum, etwas umzuändern, sondern eher darum, etwas besser zu machen“, erklärte die BA-Chefin. „Das Verfahren ist ohnehin schon ziemlich weit, deshalb wäre es äußerst unwahrscheinlich, dass wir da noch was zurückholen können.“
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