„Etwas beitragen“

Neulich habe ich eine Mutter eines Grundschulkindes aus unserem Stadtbezirk getroffen, die mir erzählte, dass sie und ihr Mann zusätzlich zu ihren eigenen Kindern immer wieder Pflegekinder in ihrer Familie aufnehmen. Sie schilderte mir eindrucksvoll, dass sie jedes ihrer Kinder lieben und in seiner Unterschiedlichkeit fördern. Auch die Beziehungen der Kinder untereinander beschrieb sie als geschwisterlich im besten Sinne. Und sie begründete ihr Handeln unter anderem damit, dass sie von der Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten viel Positives erfahren haben. Es ginge ihnen gut in unserer Stadtgemeinschaft und sie wollen mit ihrer ‚Wahlfamilie‘ einen Beitrag leisten und etwas zurück geben.

Dieses Handeln und dieser herausragende Gemeinsinn hat mich emotional sehr berührt und nötigt mir den allerhöchsten Respekt ab. Vor allem fand ich es wunderbar, dass hier Kinder eine Familie und ein Zuhause finden, in der sie liebevoll umsorgt aufwachsen können. In unserer immer mehr durch Individualität geprägten Welt ist es großartig, wenn Menschen einerseits wertschätzen, was die Gesellschaft ihnen gibt, und sie andererseits bereit sind, selbst etwas beizutragen. Diese Grundeinstellung ist der Kitt unserer Gesellschaft. Wir finden vielerorts im Bereich ehrenamtlicher Tätigkeiten eine vergleichbare Haltung, der ich ebenfalls hohen Respekt entgegenbringe, und die es immer wieder anzuerkennen gilt.